25.02.2013

Gestern war dann wirklich kilometerfressen angesagt. Ich bin über 10 Stunden gefahren und habe etwa 600 km hinter mich gebracht.

Morgens um 8Uhr war ich schon abfahrbereit, die Nacht war stürmisch und kalt, aber ich konnte einigermaßen erholsam schlafen. Mein Weg ging über Orange, Lyon, das Rhonetal hoch Richtung Mulhouse. Irgendwo in den Vogesen, es war mittlerweile 18:30 Uhr und ich habe alle Wetter durchfahren - vom Sonnenschein mit Sturm über Regen nun in den Schneefall mit weißen Straßen - konnte ich nicht mehr und hab es mir auf einem Aldi-Parkplatz in einem unbekannten Vogesendorf gemütlich gemacht. Es gab Vollkornnudeln mit Tomatensoße zum Abendessen und dann ab ins Bett, ich war hundemüde. In dieser Nacht hab ich die Heizung auf kleinster Stufe laufen lassen, den es sollte draußen bis 10 Grad Minus geben.
Als ich morgends im 7 Uhr wach wurde und aus dem Fenster schaute, war ich eingeschneit. Eine dicke Schneedecke zuckerte den Aldiparkplatz und mein WoMo ein. Um 8 Uhr gings dann wieder weiter nach Cernay, dort besuchte ich eine Wohnmobilwerkstatt 2er ehemaliger Hymer-Mitarbeiter die ein großes Lager an Ersatzteilen für die alten Hymermodelle hatten. Ich brauchte eine neue Duscharmatur, die hatte während der Reise den Geist aufgegeben. Leider gab es die weder bei Hymer, noch in dem gut sortierten Altteilelager dort mehr zu kaufen. So stellte mir der nette Werkstattinhaber eine Duscharmatur zusammen aus neuen, modernen Teilen, die ich wohl problemlos als Ersatz einbauen kann. Schwupps wechselten auch schon 100 Euro den Besitzer und meine Reise ging weiter nach Freiburg, wo ich noch einen Tag bei meiner Familie verbringe bevor ich am Mittwoch wieder heim nach München fahre.


...ach ja, wie ich gerade am Telefon erfahren habe:

Euer Daumendrücken hat zumindest soweit geholfen, dass ich am Montag ein Vorstellungsgespräch beim ADAC in München habe...

23.02.2013



Heute bin ich wegen eiskalten Ohrwatsch`l aufgewacht. Es hatte nur noch 2 Grad im WoMo. Die Temperaturen sind über Nacht zusammengefallen. Also erstmal Mütze an und Heizung an. Schnell war es warm im WoMo, weil auch die Sonne aufging und mit ihrer Kraft Temperaturen ins mobile Heim brachte. Auf der anderen Straßenseite war Flohmarkt, das muss ich mir anschauen.

Es war eiskalt, der Mistral blies seine eisige Luft über den Flohmarkt, so dass ich schon nach 15Minuten wieder aufgab und ins warme WoMo flüchtete. Dann  fahr ich lieber weiter bei diesem herrlichen Sonnenschein, weiter nach Sete zum nächsten MC Donald (wegen dem freien Internet) und wegen dem ganz guten Frühstück dort. Leider gibt es dieses Frühstück in Frankreich nicht und so gab`s halt einen Hamburger mit Pommes , was tut man nicht alles für freies Internet. Leider merkte ich erst nach dem seltsamen Frühstück, dass ausgerechnet hier das Internet nicht funktioniert.
Also versuche ich den Blog halt später, oder Morgen zu aktualisieren.
OK, weiterfahren, aber wohin? Ich kann mich bei diesem herrlichen Sonnenschein nicht dazu entschließen Südfrankreich zu verlassen. Also fuhr ich in die Camarque, da gibt es bei Port St.Louis einen befahrbaren Strand, da sollte mein nächstes Nachtquartier sein.
Kilometerlang durchquerte ich  diese einmalige Naturlandschaft, sah die schwarzen Camarqur-Stiere, die weißen Camarque-Pferde, die Flamingo`s  und jede Menge andere Vertreter der Tierwelt. 


Das sind die nicht ganz so berühmten Camarque-Schafe !
Die  Rhonefähre schipperte mich über den namensgebenden Fluss, die Überfahrt kostet für`s WoMo 5 €, erspart aber 85 Kilometer über die Landstraße.
Dann noch ein paar Kilometer und ich war endlich da…


… völlig ausgestorben, keine Menschenseele am Strand, kein einziges Wohnmobil. Bei diesem eisigen, heftigen Mistralsturm und einer Außentemperatur von 0 Grad war das kein Wunder und auch für mich kein Platz zum Übernachten. Also dann umdrehen und Richtung Norden über Arles nach Avignon, wo ich direkt an der Stadtmauer gerade noch einen windgeschützten Parkplatz gefunden hab. Es standen noch andere Wohnmobile da und ich dachte mir, hier kannst Du bleiben.
Aber nur bis ich gemerkt habe, dass in den anderen Wohnmobilen die Nutten auf ihre Freier warteten, das war wohl der Straßenstrich von Avignon. Nee, das wird bestimmt keine ruhige Nacht, schnell weg hier.
Ich fuhr weiter Richtung Orange als mir in einem kleinen Dorf ein WoMo-Stellplatzschild auffiel. Jetzt steh ich irgendwo kurz vor Orange, einigermaßen windgeschützt und alleine auf diesem Stellplatz. Noch 12 Grad im WoMo, heißt Heizung anwerfen!
Das wird eine kalte und stürmische Nacht. Morgen geht’s weiter Richtung Heimat, morgen werd ich „Kilometer fressen…“

 

22.02.2013



Der Regen hat mich geweckt heute morgen. Das Regenprasseln auf dem WoMo-Dach macht eigentlich einen gemütlichen Eindruck, aber ich hatte nur noch 6 Grad hier drinne und das hat wieder alle Gemütlichkeit genommen. Also erstmal die Heizung angemacht und nochmal die Decke über den Kopf gezogen, bis es auch im WoMo so kuschlig warm war wie in meinem Bett.
Ne, also das Wetter ist echt ungemütlich draußen. Die Formel 1 Renner fangen Punkt 9Uhr trotzdem an mit ihrem Lärm. Ob die Fahrer auch frieren in ihren offenen Einsitzern? Oder merkt man das vor lauter Adrenalin nicht?
Mein Adrenalin ist schlichtweg nicht vorhanden heute Morgen, deswegen mach ich mir ein Frühstück für unterwegs fertig während ich heißen Kaffee schlürfe. Dann mach ich mich auf den Weg nach Südfrankreich .Die Pyrenäen sind nicht hoch hier, trotzdem kämpften meine Scheibenwischer gegen Schneeregen an und erst als ich die Grenze nach Südfrankreich überschritten hatte, da war da plötzlich Sonne und wieder sowas wie Wärme…
Ich bin durch Gegenden mit blühenden Mandelbäumen gefahren. Man kennt ja immer nur die Mandelblüte auf Mallorca, aber hier in Südfrankreich ist sie mindestens genau so schön.




Ich war früh dran und wollte nicht schon um 15 Uhr auf dem Stellplatz in Port Vendres sein, denn der liegt um diese Uhrzeit schon im Berg-Schatten und die Temperaturen dürften recht frisch sein. Also blieb ich auf der Straße in der Sonne und fuhr noch 150km weiter nach Marseillan-Plage ans Meer. Da gibt es einen neuen Stellplatz auf dem die Übernachtung nur 4 € kostet. Und da stehe ich jetzt, schreibe diesen Blogbeitrag und habe kein Internet mehr um ihn abzusenden. Also werd ich morgen den ersten MC Donalds anfahren um zu frühstücken und mit dem freien Internet da diesen Bericht abschicken.
Von hier aus hätte ich die exakt gleich Kilometerzahl nach Hause, egal ob ich den (winterlichen, kalten) Weg über Freiburg wähle, oder den (warmen, frühlingshaften) Weg entlang der Mittelmeerküste und dann hoch über Meran und den Fernpass nach München.
Welchen Weg würdet Ihr wählen?
Leider haben die Österreicher  um diese Jahreszeit Schneekettenpflicht in ihrem Land für Fahrzeuge meiner Gewichtklasse,  und ich hab nicht mal ne Halskette an Bord. Wer die Österreicher und ihren Umgang mit Touristen kennt, der weiß, dass ich mich aus finanziellen Gründen für den winterlichen, kalten Weg entscheiden musste.
Brrrrr…