18.02.2013



Elektronik-Chaos
Gestern war eigentlich ein ruhiger Tag in El Campello. Ich war am Abend zuvor nicht auf der Flaniermeile und entsprechend ausgeruht. Deshalb bin ich nach dem Frühstück bei bewölktem Himmel wieder mit dem Radl los um mir die Umgebung anzuschauen. Nachmittags saß ich beim WoMo noch schön in der Sonne, die Wolken waren verschwunden und es war mit über 20 Grad ein toller spanischer Frühlings- Sonntagnachmittag.
Am Abend war ich noch im Internet am Surfen und plötzlich ging gar nix mehr. Bisher hatte ich immer das Handy als Hotspot geschaltet, das hat prima funktioniert. OK, dachte ich, wahrscheinlich hat Vodafone-Espania technische Schwierigkeiten und bin erstmal schlafen gegangen. Heute Morgen ging das Handy überhaupt nicht mehr, weder Internet,-noch Telefonfunktion, auch mit meinen anderen SIM-Karten nicht. Ich dachte, es hat den Geist aufgegeben, hab das Ersatzhandy klar gemacht und mich entschieden weiter zu fahren. Ich brauchte einen Vodafone-Shop um für meine spanische Internet-Sim-Karte die Zugangsdaten für meinen Internetstick zu bekommen, das Erscheinen des Blogs sollte ja schließlich gesichert sein.
Mit Händen, Füßen, etwas Englisch und meinem minimalen Spanisch habe ich dem Mädel versucht klarzumachen, was ich für ein Problem habe, und…
…Sie hat sofort verstanden, was ich wollte. Ich bin ein Genie !!!
Oder vielleicht war auch sie das Genie. Jedenfalls hat alles perfekt funktioniert, der Internetstick bringt mich ins Internet, der Blog ist gesichert.
Ganz entspannt fuhr ich nach Calpe auf einen kostenlosen Stellplatz mitten in der Stadt der mir empfohlen wurde. Um Gottes willen dachte ich, als ich angekommen bin. Die Hochhäuser ringsum erschlagen mich, das ist der mieseste Stellplatz bisher.


Wie immer, schnappte ich mir das Radl um mir die Umgebung anzuschauen. Ich brauche ja nur bis morgen bleiben, das wird schon gehen. Auf der Radl-Rundfahrt entdeckte ich aber noch einen anderen Stellplatz, der einem wenigstens Luft zum Atmen lässt und auch ziemlich nah am Strand ist. Also schnell  zurückgestrampelt, das WoMo angeworfen und den Stellplatz gewechselt. So, hier kann ich Atmen, hier werde ich nicht von Betonhochhäusern erdrückt, schon viel besser.
Das hier ist mein Blick zum Meer:


Nach dem Abendessen, dass heute schon um 17 Uhr war (wegen Heißhunger) war mir noch nach Bewegung, und weil ich sah, dass gerade die Fischkutter im Hafen einliefen, bin ich mal da hin geradelt – wie spannend !
Leider hatte ich keine Möglichkeit Bilder zu machen, deswegen nun meine bildhafte Beschreibung. Die Besatzungen der Kutter hatten unterwegs ihren Fang bereits sortiert und in eisgefüllte Plastikkisten gepackt. Diese wurden nun über die Rehling gehoben und auf Transportwägen gestapelt. Die Garnelen lebten noch, ein Tintenfisch versuchte aus seiner Plastikkiste zu flüchten und kletterte mit Hilfe seiner hunderten von Saugnäpfen an den Kisten hoch( wird dem armen Tier wohl nix nutzen), die silberglänzenden Fische waren schon im Fischparadies und nur ihre leblosen Körper mit den starrenden Fischaugen lagen in den Kisten. Hektische Betriebsamkeit herrschte am Pier um den kostbaren Fang schnellstens in Umlauf zu bringen. 50m weiter öffnete schon die Fischmarkthalle und Leute ich sag`s euch, wenn ich Fisch zubereiten könnte, frischer wie jetzt geht gar nicht. Demzufolge waren die Eingeweihten schon da für die Einkäufe, Privatleute ebenso wie Restaurantbedienstete. Und auf der anderen Straßenseite, in den Fischrestaurants warteten die Gäste schon an den Tischen auf die gerade angelieferten Köstlichkeiten aus dem Meer. Was für eine Szenerie hier, das muss man erlebt haben. Voll von diesen einmaligen Eindrücken radelte ich zum WoMo zurück.
Dort angekommen, bastelte ich nochmals an meinem Handy rum und versucht dies und das und plötzlich merkte ich, dass sich das Handy in den „Flugmodus“ gesetzt hat. Da kann natürlich nix mehr gehen. Der Flugmodus setzt alle Anwendungen die mit Telefonverbindungen oder Internetverbindungen zu tun haben außer Kraft. Also, Flugmodus abgeschaltet – Handy funktioniert wieder wie gewohnt. Die ganze Aufregung umsonst, aber was soll`s, ich hab die Ursache gefunden und alles ist wieder gut. Und schließlich war das Handy ja eigentlich der Grund für diesen ereignisreichen Tag.
Morgen soll es regnen, sagt der Wetterbericht. Ich warte mal ab und werde Morgen dann entscheiden, ob ich noch hier bleibe, oder weiter Richtung Heimat fahre.
19. bis 22. Februar sind Formel 1 Testfahrten auf der Rennstrecke von Barcelona, das wäre doch ein Ziel, oder was meint Ihr?

1 Kommentar:

  1. Hallo Peter,
    wieder tolle Fotos und ein schöner Bericht. Oh nee, konnte mir richtig vorstellen, wie sich die armen Tintenfische mit ihren Saugnäpfen retten wollten. Essen tu ich sie ja gerne, aber mit dem Übergang vom Leben zum Tod will man nix zu tun haben.
    Hier ist noch alles voller Schnee. Du hast das richtig gemacht!
    LG Gisela

    AntwortenLöschen