08.01.2013

Der HYMER kann fliegen… Dazu aber später mehr. Der Tag begann um 8 Uhr mit einem Klopfen an der WoMotüre, das mich aus dem Tiefschlaf reißt. Ich hab ewig gebraucht bis ich einigermaßen wach war. Der Gemeindebedienstete stand vor der Türe um seine 5,50€ für die Nacht zu kassieren. Oh Mann, sooo früh ! Und so weckt er eine WoMo-Besatzung nach der anderen. Warum muss er ausgerechnet bei mir anfangen? Egal, erstmal Kaffee machen und das rauschen der Wellen genießen. Ich vertrödle den ganzen Morgen, hab keine Lust zu fahren. Hier bleiben will ich aber auch nicht. Also mach ich meinen Wassertank noch voll und zuckle so um die Mittagszeit los Richtung Spanien.
Mein Navi hat die Spanienkarte wohl endgültig verloren. Seltsam, als ich die Strecke einprogrammierte, war sie noch da. Es ist schon ungewohnt nur mit Karte zu fahren, da muss ich mich erst wieder dran gewöhnen . Und so bin ich heute nicht wirklich vorangekommen. Ich wollte wieder ans Meer und so bin ich in Roses gelandet. Was für eine Touri-Beton-Stadt. Wie kann man so irgendwo nur Urlaub machen. Im Januar völlig ausgestorben zeigt die Stadt ihr wahres hässliches Gesicht. Nur weg hier… Beim rausfahren aus der Stadt hab ich dann eine dieser verhassten Bremsschwellen übersehen und bin mit 50 Km/h da drübergedonnert. Der HYMER hat regelrecht abgehoben, 4,6 Tonnen im freien Flug. Beim Landen ist er 2x aufgeschlagen, der erste Touchdown hat die Sicherungslederriemen vom Hubbett abgerissen, dass mir dann mit seinem ganzen Gewicht auf den Kopf gedonnert ist. Beim ausfedern ist das Hubbett wieder nach oben um mir beim 2. Touchdown nochmals auf den Kopf zu donnern. Das war`s dann, hab ich gedacht und hab den HYMER am Straßenrand ausrollen lassen. Völlig benommen bin ich wohl minutenlang nur dagesessen. Ich hab mich nicht getraut aufzustehen um das Ausmaß des Schadens am WoMo zu sehen… Irgendwann hab ich`s dann doch gemacht, hab oben, unten, links und rechts alles überprüft. Nix Sichtbares gefunden außer den gerissenen Hubbettriemen. Ich konnt`s nicht glauben. Vorsichtig bin ich weitergefahren, hab auf verdächtige Geräusche geachtet, nix, aber auch gar nix. HYMER und Mercedes haben eine tolle Qualität, auch nach 30 Jahren ist das alles noch stabil. Hoffentlich kommt nicht noch ein Spätschaden. Dann hab ich wirklich Glück gehabt. Über Lloret de Mar fuhr ich weiter nach Blanes, da soll es irgendwo in Strandnähe einen Stellplatz geben, das wusste ich noch von den Reisevorbereitungen. Aber wie finden ohne Koordinaten und ohne Navi? Zwei englische Tupper-Wohnmobile sind mir bei der Suche aufgefallen, die sich flink ihren Weg durch die Stadt suchten, als wüssten sie genau wo sie hinwollten. Auf gut Glück hab ich mich mal dranngehängt und siehe da, es war Glück! Die beiden fuhren direkt auf diesen zwar hässlichen, aber besser als keinen Stellplatz. Und so steh ich nun neben den Engländern, grüße freundlich mit meinem Feierabendbier hinüber und bedanke mich still.

2 Kommentare:

  1. Du machst ja Sachen! Deine Geschichten sind echt sehr lesenswert.
    Wie gehts dem Kopf?

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  2. Ich lach mich kaputt! Ja, dort ist es besser, einen hässlichen als gar keinen Stellplatz zu finden. Dass man da am Abend dankbar sein Bierchen genießt, kann ich nachvollziehen. Ohne Navitante macht man heutzutage ganz schön was mit.
    LG Gisela

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